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Zeit haben – sich Zeit nehmen – Zeit schenken

Zeit – Zeit haben – sich Zeit nehmen – LESEecke der Pädagogischen Hochschule Tirol

Wie die Zeit vergeht  – es ist für alle Menschen ganz unterschiedlich und subjektiv, wie Zeit wahrgenommen wird.

Druck und Hektik bestimmen oft unser Zeitgefühl. Wir hören Sätze wie:

  • Jetzt wird es aber höchste Zeit.
  • Es ist schon fünf vor zwölf.
  • In der Kürze liegt die Würze.
  • Welch‘ ein Zeitdruck.
  • Zeit ist Geld.

Dann gibt es auch Aussagen wie:

  • Carpe diem.
  • Jeder Tag ist kostbar.
  • Lebe jeden Tag, als könnte er dein letzter sein.

Kinder und Zeit

Im Kindesalter spielt Zeit noch keine Rolle. Kinder leben in der Gegenwart. Im Hier und im Jetzt. Sie sind mit Lernen beschäftigt, sie beobachten, explorieren, entdecken. Da bleibt kein Platz für zeitliche Dimensionen. Kinder leben in der Magie des Augenblicks, was in der Pädagogik als Momentzentriertheit des Kindes bezeichnet wird.

Kinder lernen sukzessive ein Zeitgefühl zu entwickeln. Warten oder „sich beeilen“ ist für die Kinder bis zum dritten Lebensjahr eine Überforderung. Eine Zeitdauer einzuschätzen, kommt erst mit der Lebenserfahrung.  Wie lang oder kurz sich Zeit anfühlt, hängt außerdem von inneren und äußeren Impulsen/Motivationen/Anregungen ab. Wenn wir nichts tun, vergeht die Zeit langsam und wir schauen dauernd auf die Uhr. Sind wir dagegen beschäftigt, erhalten neue Impulse, die unsere Aufmerksamkeit brauchen, vergeht die Zeit im Nu. 

Im Kindergarten erleben die Kinder eingeteilte Zeit. Es gibt u.a. die Freispielzeit, die Jausenzeit, die Abholzeit und den Morgenkreis. Nach und nach erkennen die Kinder, dass Zeit ihre eigene Lebenswelt rhythmisiert, die Kinder lernen  verschiedene Zeiträume kennen, können gestern von heute und morgen unterscheiden und lernen, die Uhr zu lesen.

Zeit bewusst zu erfahren, kann bereits im Vorschulalter experimentell erprobt werden durch:

  • bewusste Wahrnehmung der Zeit z.B. durch die Veränderungen der Natur in den Jahreszeiten
  • das Messen der Zeit: Zeitmesser wie Sanduhren oder Sonnenuhren  bauen
  • Befüllen der Zeit: Was schafft man in einer Minute? Wie viele Schritte macht man in einer Minute?
  • Erstellen einer Zeitlinie: Wann war gestern, vorgestern, morgen?
  • Festhalten besonderer Zeiten: z.B. die Adventzeit mit Adventskalender, Adventskranz,
  • Erlernen wichtiger Begriffe wie schnell – langsam, früh – spät, jetzt, immer, nie, selten, häufig, …
  • Erfassen von Zeitabläufen: was muss ich alles nacheinander tun, um etwas zu schaffen.
    Quelle: www.ihvo.de – Institut zur Förderung hoch begabter Vorschulkinder


Fünf Minuten – Das ist ganz schön lang. Nein ist es nicht. Doch ist es.

5 Minuten können für einen lang sein und für den anderen ganz kurz. 5 Minuten warten müssen bis das Klo frei ist, das ist wirklich eine Ewigkeit. 5 Minuten zum Spielen dagegen wären wirklich zu kurz. Ein kleiner Junge erlebt in diesem Buch unterschiedlichste 5 Minuten – einen ganzen Tag lang.

WERTVOLLES:

Zeit ist immer relativ. 5 Minuten können eine gefühlte Ewigkeit sein, 5 Minuten können auch wie im Fluge vergehen.  In diesem Bilderbuch wird der Alltag eines kleinen Jungen dargestellt. Er erlebt unzählige 5-Minuten Phasen. Einmal unendlich lange 5 Minuten, dann wieder viel zu kurze 5 Minuten. Sehr eindrucksvoll erkennt man in der Körperhaltung und in der Mimik und Gestik des Jungen, wie es ihm in den jeweiligen 5 Minuten ergeht.

Autoren: Liz Garton Scanlon , Audrey Vernick
2021
Gerstenberg Verlag
ISBN-13: 9783836961028